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KIRSTENBOSCH, MOTORSÄGE, AUTO + ARBEIT!

  • tillbehnke
  • May 15, 2015
  • 5 min read

Molweni bazali oder wie immer liebe Leuts,

viel weiter reichen meine isixhosa-Kenntnisse immer noch nicht – leider. Den Sprachkurs habe ich schon lange nicht mehr besucht, wie ungefähr fast alle der Freiwilligen. Am Anfang ist die Motivation doch recht hoch und ich dachte durch den Bonus in der Gastfamilie kann ich die Sprache bestimmt schnell sprechen, aber falsch gedacht. Der doch eher weniger professionelle Sprachkurs hat mir nicht wirklich Grundlagen vermittelt und die Sprache nur über das Gehör zu lernen, keine Chance. Das „Problem“ dabei ist auch, dass Englisch eine der zwölf offiziellen Amtssprachen in Südafrika ist - sprich so ziemlich jeder kann zumindest gebrochenes Englisch, auf das dann häufig ausgewichen wird. Dafür habe ich mein Englisch in jedem Fall verbessert, vielleicht nicht in Richtung „propper Pronounciation“ auf britische Weise oder Grammatik, aber ich kann jetzt mit dem Englischen umgehen und mich mit jeder Person, die ich treffe verständigen – notfalls mit umschreiben aber das auch auf Englisch, worauf auch sonst.

Bevor es weiter geht, erstmal ein großes xolo oder auch Entschuldigung an meine regelmäßigen LeserInnen. Hinter mir liegen einige stressige Tage, in denen es nicht rechtzeitig geschafft habe meinen Blog zu aktualisieren. Aber dafür jetzt doppelte Ladung in einem Bericht.

Um ganz von vorne anzufangen gehen wir zurück zum 4. Mai – letzte Woche Montag. Die Woche hat vielversprechend angefangen mit einem heilen Auto und einem Outing mit den gesamten Freiwilligen in den Kirstenbosch Garden. Das ist ein sehr schönes Fleckchen Erde bestehend aus übernatürlich grünen Grasflächen, sehr groß gewachsenen Bäumen und vielen anderen schönen Pflanzenarten – sozusagen die ganze Flora Südafrikas in einem Garten. Es war mal wieder ganz schön alle Freiwilligen auf einem Haufen in entspannter Runde zu treffen. Bei mitgebrachtem Essen und in der wundervollen Natur ließ es sich gut quatschen.

Kirstenbosch_-_View_from_the_Botanical_Gardens.jpg

Copyright Wikipedia.

Am Dienstag ging dann auch für uns Zenzeleni-Freiwilligen die reguläre Arbeitswoche wieder los. In der Schule war mal wieder nichts Besonderes los, sprich der Alltag wurde dominiert durch das tägliche Sport-, Garten-, Hausmeister- und Nachhilfeprogramm. Nachmittags wurde es dann spannender, meine große Schwester hatte Geburtstag und bevor sie von der Arbeit nach Hause gekommen ist habe ich noch schnell mit meiner kleinen Schwester Zutaten für einen Schokoladenkuchen gekauft und anschließend mit ihr den Kuchen gebacken. Damit meine Schwester auch nichts mehr machen musste, haben wir auch noch schnell was Essbares gekocht. Die Überraschung war ein voller Erfolg, zumal beides nicht schlecht geschmeckt hat und das Größte für meine Schwester sowieso war, dass sie nichts mehr machen musste als sie nach Hause gekommen ist. Der Mittwoch hatte ein ähnliches Programm zu bieten. In der Schule fand mal wieder das Fußballtraining statt, bei dem ich wir ihr wisst den Fitnessteil übernehme. Im Anschluss an die Schule war ich mit meiner Schwester einkaufen, weil sie der Familie auch nochmal anlässlich ihres Geburtstages was Außergewöhnliches kochen wollte. Zwar war es ziemlich simpel zusammengesetzt aus Paprika, Reis und Beef aber unglaublich lecker – vielleicht gerade weil es was Außergewöhnliches war. Außerdem gab es noch einen sehr leckeren Kuchen, der allerdings nicht selbstgemacht war. Der nächste Tag hatte nicht viel zu bieten, außer einen durchschnittlichen Schultag und anschließender Gym – eher entspannt also. Ganz im Gegensatz zum Freitag, wo ich erst um halb 10 von der Arbeit nach Hause gekommen bin. Warum das?

Man nehme eine ausgeliehene Motorsäge, die eigentlich doch nicht kaputt ist, ein schrottes Auto und eine Handvoll Gefallen. Der Tag hat eigentlich gut gestartet. Zusammen mit Hlubi, dem Hausmeister bin ich nach Brackenfell gefahren, um eine Motorsäge abzuholen, damit wir die Bäume rund um den Zaun des Schulgeländes beschneiden können. Nachdem wir noch unsere Gratis Bratwurst und Cola verschlungen haben ging es wieder zurück zur Schule und los ging es mit dem Schneiden. Ganze 1,5 Stunde ging es gut, bis das das alte Stück nicht mehr wollte. Da kommt das schrotte Auto ins Spiel mit dem wir wieder zum Verleih fahren wollten, um die Motorsäge auszutauschen. Von der Autobahn abgefahren fängt das Auto an zu qualmen – Diagnose überhitzt. Auch nach mehreren Litern Kühlwasser wollte es immer noch nicht wieder anspringen. Kurzerhand ließen wir den Mitarbeiter vom Verleih und gleichzeitig einen Freund kommen, der uns abschleppen sollte. Der Mitarbeiter war als erstes da und hat die Motorsäge problemlos anbekommen – sprich der ganze Terz war umsonst, zumindest wenn man weiß wie man mit der Motorsäge umgeht. Nachdem wir abgeschleppt wurden musste ich noch eine Mitfreiwillige, das Auto zu Jonathan und die Frau von meinem Transportfahrer nach Hause fahren. Um halb 10 bin ich dann ziemlich fertig endlich selbst Heim gekommen, aber noch mit einer Überraschung im Gepäck – ein Paket von meinen Freunden aus Deutschland wo doch wirklich ein Herrenhäuser drin war. Das habe ich mir auch gleich munden lassen, was den Stress schnell vergessen ließ. Da die Motorsäge wieder funktioniert hat und wir am Freitag noch nicht viel geschafft haben, ließen wir uns es nicht nehmen am Samstag einen vollen Arbeitstag einzulegen. Kaputt aber zufrieden wieder angekommen nach der Arbeit habe ich ein bisschen im Haushalt geholfen und dann entspannt bis es mit meinen Freunden auf ein paar Bierchen losging. Den Sonntag war ich so geschafft von der Woche, dass ich den ganzen Tag im Bett geblieben bin und es nicht mal abends zu Kirche geschafft habe.

Die anschließende Woche ist entspannt gestartet und bis jetzt auch noch geblieben. In der Schule war mal wieder Alltag angesagt inklusive Fußballtraining. Meine Nachmittage habe ich bei Freunden, zuhause und in der Werkstatt verbracht. Eigentlich sollte es nur ein kleines Problem sein, aber jetzt hat sich heraus gestellt das bei der Überhitzung doch mehr Schaden genommen hat, als wir gedacht haben. Nichts desto trotz müssen wir es reparieren lassen, weil wir einfach auf das Auto angewiesen sind, aber eins sag ich Euch: Wenn ich mir in Deutschland wieder ein Auto holen sollte, dann lange nicht mehr so eine Schrottkarre. Zwar habe ich das Auto jetzt auch liebgewonnen, aber wir haben doch schon viele Probleme damit.

Am Donnerstag wurde auch hier „Christi Himmelfahrt“ gefeiert, sprich alle Schulen waren geschlossen. Und auch heute am Freitag habe ich frei und somit meinen Samstag wieder eingelöst. Was ich sonst noch vor habe das Wochenende? Heute Abend geht’s endlich mal wieder nach Muizenberg auf einen entspannten Abend. Morgen gehe ich zusammen mit meiner Gastmutter „wandern in der Stadt“, zumindest war so ihre Formulierung – ich bin gespannt. Und Sonntag findet bis jetzt außer Kirche noch nicht so viel statt.

Was sonst noch interessant ist? Bei dem „Problem-Schüler“ Sisa zeigt sich eine Besserung, zwar eine kleine aber wenigstens eine. Er macht wieder regelmäßig seine Hausaufgaben und was viel wichtiger ist, ich habe einen Zugang zu ihm gefunden. Er hört mir zu und ich kann mit ihm arbeiten. Er macht sich wirklich Gedanken über sein Handeln und denkt mittlerweile auch vorher darüber nach was es für Konsequenzen haben könnte. Aber das genug an Lob, es ist noch ein langer Weg bis er wirklich versteht und sein Handeln bessert seinem Gegenüber.

Ansonsten habe ich meine erste Bewerbung rausgeschickt für mein Wunschstudium Politikwissenschaften und weitere folgen Anfang nächsten Monats.

Das war’s auch schon wieder von mir, ich wünsch euch was.

Euer Till, Sipho, Fips oder wie auch immer

Ps.: In ziemlich genau 3 Monaten bin ich wieder daheim, ick freu mick.

 
 
 

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