WINTER, STUDIUM UND GEBURTSTAG + SURFEN!
- tillbehnke
- Apr 20, 2015
- 4 min read
Liebe Leuts,
es wird Winter hier in Südafrika, mit Winter meine ich zwar nicht den deutschen eisigen Winter, der manches Mal auch gar nicht mehr so eisig ist, sondern einen durchwachsenen und ungemütlichen südafrikanischen Winter. Die Temperaturen gehen hier zwar in der Regel nicht unter 10 Grad, aber der eisige Wind vom Meer und wochenlanger Regen sollen einen schon schön kalt fühlen lassen, soweit ich mir sagen lassen habe. Letzte Woche war mit um die 15 Grad und teilweise Regen wie gesagt erst der Startschuss für den Winter. Das unschönste an dem Ganzen ist einerseits draußen arbeiten, was aber bei Regen größtenteils ausfällt, andererseits die ausgekühlten Räume morgens, weil wir hier keine Heizung und soweit ich weiß auch keinen mobilen Heater haben. Das macht das Aufstehen besonders schmackhaft. Das Wetter hält mich aber noch lange nicht von Unternehmungen und Sport ab, zumindest bis der Winter sich noch nicht voll ausgebreitet hat.
Diese Woche habe ich unter anderem unser Auto reparieren lassen, Liso’s Geburtstag gefeiert, war im Theater und ein paar Mal in Stellenbosch – mal wieder. Nicht zu vergessen das Surfen und die Kirche am Sonntag.
Aber alles nacheinander: vergangenen Montag gab’s sowohl in der Schule, als auch zuhause nicht viel zu tun. Den Morgen habe ich genutzt Joggen zu gehen, da wir später in der Schule sein mussten. In der Schule angekommen war klar, dass die Kinder erst am Dienstag anfangen, was für uns Freiwilligen bedeutete Arbeit suchen bzw. erledigen was gerade so anfällt. Den Nachmittag habe ich mich dann mal an meine Studiumplanung gesetzt, wo der undurchsichtige Wald langsam aber sich auf ein braches Feld führt. Zwar weiß ich immer noch nicht, was genau das richtige für mich ist, aber eingegrenzt ist es auf jeden Fall schonmal.
Meine restliche Schulwoche bestand aus nicht allzu vielem Watering, dafür mehr Nachhilfestunden, da wie gesagt das Arbeiten bei Regen draußen eingestellt wird. Was ich aber merke, der neue Garten im Kindergarten gedeiht und auch die gepflanzten Blumen auf dem Rest des Schulgeländes lassen nicht auf sich warten. Ansonsten war für die Kinder wieder eingewöhnen und anpassen angesagt, was Einigen bezüglich der Schulregeln recht schwierig fiel.
Meine freie Zeit habe ich auch in dem Rest der Woche zur Hälfte zumindest für meine Studium Recherche geopfert oder besser gesagt „gut investiert“. Neben dessen war ich am Dienstag in einer den deutschen Normen entsprechenden Werkstatt und habe unser Auto abgegeben, damit das endlich wieder fahrtüchtig ist. Meinen Mittwochnachtmittag habe ich bei einem Kumpel verbracht und abends natürlich wieder fürs Studium recherchiert. Am Donnerstag hatte dann mein Gastbruder Liso Geburtstag, der 13 geworden ist. Gefeiert haben wir innerhalb der Familie nicht besonders, dafür sind wir beide zusammen in den neuen Film von Fast & Furious gegangen, der hier übrigens ab 13 ist, was ein Zufall.
Mein Wochenende war recht vollgepackt aber nicht unbedingt stressig. Den Freitagabend habe ich zusammen mit meinen Mitfreiwilligen aus der Schule erst beim Essen, dann im Theater und anschließend Stellenbosch verbracht. Letzteres hatte sogar einen Kicker zu bieten und zwar einen nicht so schlechten. Jeder der mich ein bisschen besser kennt, weiß was für ein Triumph das für mich war.
Nach einer kurzen Nacht, die mal wieder morgens durch meine geliebten Gastgeschwister geendet hat, bin ich zusammen mit meiner kleinen Schwester und dem Jonathan nach Stellenbosch gefahren um einen Friseur und die Mall zu besuchen – einmal frisch machen bitte.
Einen entspannten Abend in meiner Familie und einer längeren Nacht folgte Surfen in Muizenberg 1.0! Für umgerechnet nicht mal 10€ habe ich mir ein Surfboard und ein Neoprenanzug gemietet und los geht’s – ohne jegliche Erklärung ab aufs Wasser. Mit ein bisschen Abgucken und Üben bin ich nach eineinhalb Stunden sogar bis zu zehn Mal „gesurft“ – zumindest mehr oder weniger. Spaß macht es auf jeden Fall, aber auch ist es Kräfteraubend und technisch anspruchsvoll. Nichts desto trotz, für mich war es nicht das letzte Mal.
Nach einem kurzen Hallo in meiner WG ging es mehr oder weniger direkt vom Strand in die Kirche und nein nicht geplant. Pumza, meine alte Gastschwester, geht nach dem „Morgengottesdienst“, der bis fünf Uhr dauert in eine Kirche „around the corner“, die sich selbst Movement nennt. Die Kirche, bestehend aus Steinwänden, hat sich auf die Fahne geschrieben, sich der jüngeren Generation zu widmen, was heißt, dass du kommen kannst wie du willst und der Gottesdienst lebendig gestaltet wird – obwohl lebendig sind die Gottesdienste hier allemal. Selbst die Offenbarung aus der Bibel wurde per Beamer an die Wand gestrahlt und der Pastor hat seine Predigt von einem IPad abgelesen. Ich hab mich selbst gewundert, aber warum eigentlich nicht? Die neue Technik wird doch sonst auch überall verwendet, nicht zuletzt um Fotos von Sehenswürdigkeiten zu machen.
Der Gottesdienst selber und auch die Predigt hat mir sehr zu gesprochen, da der Pastor in Englisch gepredigt hat, die Kirche „nur“ zwei Stunden gedauert hat und wie schon gesagt das Publikum jünger war.
Das Wochenende habe ich zusammen mit meinen Geschwistern mit einem Film mit Vin Diesel ausklingen lassen.
Was sonst noch? Ich merke gerade wenn ich auf das Datum gucke, in genau vier Monaten bin ich schon wieder mehr als sieben ein halb Stunden in Deutschland – des geht mir doch alles zu schnell jetzt auf die letzte Zeit gesehen [WhatsApp Affensmily mit Händen vorm Gesicht].
Das war’s schon wieder von mir, ich wünsch Euch was meine Lieben und ein Gutes haben die „nur-noch-vier-Monate“ auch, ich sehe Euch bald wieder :)
Bis dahin, haltet Euch wacker
Euer Till