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LANGMELDUNG INKL. GARTEN, KONZERT UND BONZENSTRAND!

  • tillbehnke
  • Feb 22, 2015
  • 4 min read

Liebe Leuts,

wie geht’s euch? Was macht mein „altes“ Leben, was macht Hannover, die Schule, die Arbeit und sonst alles? Nach einem halben Jahr habe ich ehrlich gesagt das Meiste vergessen bzw. ich weiß gar nicht mehr so richtig wie mein „altes“ Leben aussieht, was ich den ganzen Tag gemacht habe. Ich würde mal wieder sagen, ich habe mich so richtig eingelebt, aber das ist ja auch nicht das erste Mal, dass ich das denke. Wahrscheinlich hat sich mein „altes“ Leben nicht sehr von meinem jetzigen unterschieden, aber wie gesagt gut an den Alltag kann ich mich nicht mehr erinnern.

Aber nun wieder zu meinem Leben hier, zu meiner vergangenen Woche. Ab letzter Woche bin ich durchgehend bis heute ziemlich viel unterwegs gewesen. Aber erstmal noch zum Anfang der Woche. In der Schule arbeite ich derzeit viel im Garten, besonders in dem derzeit entstehenden Garten im Kindergarten. Wir haben es geschafft aus einem Sandboden mit sehr widerspenstigem Gras einen Garten mit Zaun, Kompost und das wichtigste natürlich Beeten entstehen zu lassen. Morgen kaufe ich Samen, damit hoffentlich bald auch was Schönes wächst.

Mein Nachmittag sah immer ziemlich ähnlich aus, wenn ich von der Schule gekommen bin habe ich was gegessen und anschließend halb gelesen und halb meinem Mittagsschlafen gehalten, man merkt, dass man älter wird. Abends dann bin ich zum Boxtraining gegangen, wo wir mittlerweile auch mit Schatten- und Boxsackboxen angefangen haben und im Anschluss habe ich meine älteste Schwester am Look Out Hill trainiert. Sie ist zwar für Südafrika-Verhältnisse nur pummelig, möchte aber trotzdem etwas abnehmen, was auch dazu geführt hat, dass wir uns zumindest gesundes Frühstück für bis jetzt eine Woche gekauft haben – mal schauen wie lange das durchgehalten wird.

Am Donnerstag wurden alle Angestellten von der Zenzeleni School abends in die City Hall von Kapstadt eingeladen, um uns ein Klassik-/Jazzkonzert anzuschauen. Die Freikarten kamen von der Violinenlehrerin und die Getränke und der Snack in der Pause von meiner Principal. Abgesehen davon, dass quasi alles umsonst war, hat der Abend echt Spaß gemacht, zumal wir in den Gastfamilien-lebenden-Freiwilligen abends eigentlich nie rauskommen. Mehr hat mir natürlich die Jazzeinlage gefallen, leider hatte die Sängerin aber zu wenig Soul in ihrer Stimme. Aber wie gesagt es war mal wieder richtig schön sich schick anzuziehen und sich in einer anderen Umgebung zu bewegen. Im Anschluss hatten wir sogar noch Zeit was trinken zu gehen, weil wir mit dem Auto einer Mitfreiwilligen gefahren sind.

Am Freitag war auf der Arbeit alles ein wenig entspannter, alle waren gut gelaunt und noch ein wenig verschlafen.

Nach der Schule war mal wieder Lesen, Schlafen und Sport angesagt und gegen Abend bin ich zu zwei Freiwilligen nach Side C, auch in Khayelitsha, gefahren und wir haben gekocht, viel gequatscht und einen netten Abend gehabt.

Der Samstag ging gut gefüllt weiter. Nach dem Aufstehen habe ich erfahren, dass meine Familie zum Tag der Offenen Tür zur Michel Oak Waldorf Schule gehen wollten, weil sie eine weiterführende Schule für meinen Bruder suchen und das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Abgesehen vom überaus leckeren und mal wieder freiem Essen und endlich mal wieder richtig gutem Kaffee, gefallen mir Waldorfschule immer besser. Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich mal mit dem Gedanken spiele meine Kinder auf einen Waldorfschule zu schicken. Die Schule selbst hat einen sehr guten Eindruck gemacht und zwar in allen Bereichen inklusive Sportangebot und Außenbereich und auch der Vortrag in der Aula machte einen sehr organisierten Eindruck. Die zwei Haken an der Schule sind einmal, dass mein Bruder dann einen Schulweg von knappen 2 Stunden morgens hätte und zweimal, dass das Schulgeld einfach unfassbar viel Geld ist. Aber da selbst meine Eltern ziemlich überzeugt waren, hoffe ich, dass für beide Probleme eine Lösung gefunden wird. Die einfache Lösung meiner Eltern bezüglich der Kosten: „Kannst du uns nicht einen deutschen Spender besorgen?“. Jaaa gar kein Problem, die gibt es wie Sand am Meer – nicht. Manchmal frage ich mich echt, wie die sich das alles vorstellen.

Am Abend bin ich mal wieder mit meinem Bruder vor dem Fernseher hängen geblieben, was endlich mal ein bisschen Entspannung in die Woche gebracht hat.

Den nächsten Tag habe ich zusammen mit ein paar Freunden in Landadno am Strand verbracht, wo ich auch das folgende Bild aufgenommen habe:

GOPR1358.JPG

Es sieht zwar ganz schön aus, aber der Strand ist überlaufen von Touristen (nicht zu knapp von Deutschen), überall stehen Bonzenvillen, dessen Bewohner dich teilweise mit dem Fernglass beobachten und das Wasser ist unnormal kalt gewesen.

Zu allem Überfluss hatten wir am Abend auch noch einen kleinen Unfall mit dem Auto, weil wir beim Rückwärtsrollen vom Berg in ein parkendes Auto reingefahren sind. Der Tag hat dann auf der Polizeistation geendet, damit der Schaden ordnungsgemäß aufgenommen wurde.

Jetzt noch ein paar neue Informationen von dieser Woche. Ich habe es mittlerweile (ENDLICH) geschafft mir ein preiswertes Auto zu besorgen. Und zwar mieten ein Mitfreiwilliger und ich das nicht genutzte Auto von seiner Gastfamilie für umgerechnet 30€ pro Nase pro Monat. Natürlich kommen auch noch die Versicherung und der Sprit dazu, aber mit dem Auto haben wir echt ein Schnäpperchen geschossen. Für die ganz Genauen unter uns, es ist ein roter 3er BMW, der von außen noch ganz gut aussieht, aber von innen echt abgeranzt ist. Aber für das erste „eigene“ Auto ist es allemal ein angemessener Wagen – Fotos folgen :)

Das war’s auch schon wieder von mir, macht es gut und bis demnächst.

Euer Till

 
 
 

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