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WOHLFÜHLFAKTOR + BOXEN!

  • tillbehnke
  • Feb 6, 2015
  • 3 min read

Liebe Leuts,

ich hab immer noch kein Ebola, kein Malaria, kein AIDS bzw. HIV, wurde nicht angeschossen, bedroht oder ausgeraubt und leben tue ich auch noch.

Aber Spaß bei Seite, was ich damit sagen will: Ich fühle mich einfach sauwohl. Zwar gibt es immer noch die ein oder anderen Bedenken, aber nach einem knappen halben Jahr kann ich schon sagen, dass das alles hier ein Stücke weit meine Heimat geworden ist.

Die Leute aus meinem Viertel erkennen mich wieder, ich mache regelmäßig Sport, die Arbeit läuft auf Hochtouren, mein Orientierungssinn stärkt sich und meine Familie sieht mich nach fast einem halben Jahr auch als Familienmitglied. Darüber hinaus bin ich oft nicht mehr der “umulungo”, sondern der Sipho oder für die, die es ganz genau nehmen der Till.

Letztens meinte ein Freund, dass ich für ihn schon lange nicht mehr „weiß” sei, sondern ab dem Punkt, wo ich mich entschieden habe mit den „Schwarzen” zusammen zu leben, sich meine Hautfarbe langsam, aber kontinuierlich geändert hätte.

Was mir hier einfach so gefällt ist, dass sich (fast) alle Menschen grüßen und auch mal des Öfteren für einen Plausch stehen bleiben. Was ich von Deutschland in Erinnerung habe geht in etwa so: . Hier nimmt man sich selbst für Unbekannte, die quatschen wollen, ein gesundes Maß an Zeit. Aber natürlich muss ich an dieser Stelle wieder beachten, dass ich hier nicht vom Durschnitt ausgehen, sondern nur berichten kann, was ich tagtäglich erlebe.

Auch in der Schule läuft es besser denn je. Ich habe mittlerweile meine „eigene” Klasse, die ich in Sport und Gardening unterrichte, und aus der ich einigen SchülerInnen Nachhilfe in Englisch und Mathe gebe. Es ist schön zu sehen, dass sie mich mittlerweile als Person respektieren und dadurch die sonst chaotischen Sportstunden zum Highlight der Woche geworden, besonders seitdem wir zusammen für die “Greek Games” trainieren (eine Veranstaltung für alle Waldorfschulen in der Umgebung, was mit Bundesjugendspielen verglichen werden kann). Morgens joggen wir zusammen 15 Minuten mit anschließenden Übungen und zweimal die Woche werden die verschiedenen Disziplinen behandelt. Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich die Klasse irgendwann soweit habe, dass sie beim Sportunterricht das befolgen was ich sage und sogar Spaß dabei haben.

Vergangenen Mittwoch habe ich zum ersten Mal beim Boxtraining vorbei geschaut, was echt cool aber auch nicht weniger anstrengend war. Da es noch Anfang des Jahres ist haben wir noch nicht geboxt, sondern ähnlich wie am Look Out Hill Übungen für Bauch, Beine und Brust gemacht. Die Schwierigkeit an dem ganzen Training waren nicht die Übungen, sondern der viel zu kleine Raum für zwanzig Leute mit geschlossenen Fenster und Tür – und dann auch noch 1,5 Stunden lang.

Aber gut war es allemal, ich denke heute schaue ich nochmal vorbei. Den Rest des Wochenende verbringen ich teils in Khayelitsha – eventuell noch am Strand mit anderen Freiwilligen – sonst zuhause mit meinem Bruder und den Sonntag in Fishhoek in einer der vielen WG’s.

Sonst gibt es nicht viel zu berichten, das Wetter ist immer noch trocken fröhlich, Waschen muss ich noch und Essen gibt’s heute auch noch. Und die nächste Woche verbringe ich auf dem Zwischenseminar in der Nähe von Hermanus – bin mal gespannt wie das wird, ich werde ich berichten.

Bis dahin, ein schönes Wochenende Euch – macht das Beste draus :)

Euer Till

Noch ein Bild aus dem Urlaub:

Die Natur holt sich ihr's zurück

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