URLAUBSNACHBEREITUNG ODER ROAD TRIP: 2 POLOS, BIS ZU 7 FREIWILLIGE, 7672KM, 29 TAGE UND EINE GANE ME
- tillbehnke
- Jan 17, 2015
- 6 min read
Liebe Leuts,
ich melde mich nach einer wunderschöner, teilweise ungemütlichen, aber im Endeffekt einer sehr eindrucksvollen Zeit, die mehr als Urlaub war, zurück aus meiner Gastfamilie, in der ich mich mittlerweile wieder eingefunden habe.
Vorangestellt wünsche ich Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und hoffe, dass eure Wünsche und Erwartungen an Euch selbst in Erfüllung gehen. Ich selber habe mir nicht viel vorgenommen für das neue Jahr, frei raus nach dem Känguru aus den Känguru Chroniken. Dies sagt, man solle sich einfach viel weniger vornehmen, damit man im Endeffekt zufrieden mit sich selbst ist, wenn man seine kleinen Ziele geschafft hat. Andersrum mache man sich viel zu viele Sorgen um seine hochgesteckten Ziele und hasst sich dafür selber, dass man wie jedes Jahr wieder den Rauchkonsum nicht eingeschränkt hat oder der regelmäßige Sportbesuch ganz schnell wieder auf wenige Male im Monat reduziert wurde.
Deshalb freue ich mich einfach auf die restliche Zeit hier unten in Südafrika und versuche sie so gut wie möglich zu genießen, was mir im Urlaub schon recht gut gelungen ist.
Damit ihr erstmal einen Überblick habt, wo lang unsere Tour geführt hat, im Folgenden ein kleiner Überblick über unsere Stopps – am besten nehmt ihr euch eine Südafrikakarte zur Hand oder nutzt dafür das Internet.
Start: 16.12.2014
Kapstadt – Mossel Bay – Oudtshoorn – George – Wilderness – Knysna – Plettenberg Bay – Tsitsikamma National Park – Jeffrey’s Bay – Port Elizabeth (PE) – Addo Elephant National Park – Port Alfred – East London – Butterworth – Nqamakqe – Coffee Bay – Port St. Johns – Port Shepstone – Durban – Drakensberge (Sani Pass) – Maseru – Roma – Krüger National Park – Johannesburg – Blomfontein – Kapstadt
Ende: 14.01.2015
Der Startschuss sollte eigentlich schon am 15.12.2014 sein, aber durch Probleme mit Avis und unseren teils nicht akzeptierten bzw. gedeckten Kreditkarten konnten wir Wohl über Übel erst am Dienstag starten.
Unser Abenteuer konnte also losgehen, zwar wussten wir nicht so richtig was wir alles erleben würden und was überhaupt unsere genaue Route war, aber wir wussten, dass es ein unvergesslicher Urlaub für jeden von uns werden würde.
Der erste Stopp hieß Mossel Bay, den wir nach anfänglichem unüberlegten brettern mit dem Auto schon nach wenigen Stunden erreichten. Da ging es erstmal direkt ins Meer und im Anschluss ins nicht weitentfernte Oudtshoorn, wo wir unsere erste Nacht verbrachten.
Für nur R60 (umgerechnet 4€) pro Nase haben wir nicht nur unsere billigste Nacht verbracht, sondern auch eine von den Besten. Das Frühstück war mit inbegriffen, der Zeltplatz eben und die Sanitäranlagen äußert sauber.

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen sind wir von dem Backpackers gestartet zu den „Beautiful Waterfalls“ und dem „Crocodile Cage Diving“. Die Wasserfall war zwar nicht besonders hoch, aber wie der Name schon sagt, echt schön und man konnte sogar schwimmen in dem eiskalten Becken unter dem Wasserfall.

„Crocodile Cage Diving“ ist für uns ausgefallen, weil die Tiere in einem viel zu kleinen Becken gehalten wurden und wir mit unserem Geld die Haltung nicht unterstützen wollten. Wer nicht weiß was sich dahinter verbirgt: Du wirst in einen Käfig gesteckt in eine Becken mit Krokodilen und kannst dann unter Wasser Aufnahmen machen.
Gegen Nachmittag sind wir weiter gefahren an George vorbei nach Wilderness. Schon auf dem Weg dahin wurden wir gefesselt von der wunderschönen Natur in Kombination mit Paraglidern, die den Himmel bedeckten. Unser Backpackers war nicht weniger beindruckend, da hat es sich sogar gelohnt, dass unser Polo auf der Strecke gefühlt 10 Mal aufgesetzt hat.


Wir hatten von unserem Zelt aus eine unvergessliche Sicht über Wälder, Berge, Strand und Meer - und das alles an einem Ort vereint. Vor allem der Blick aus dem Zelt, wenn man noch ein bisschen verschlafen realisiert, wo man sich gerade befindet war einfach unbeschreiblich – ich merke ich komme ein bisschen viel ins Schwärmen, aber keine Angst das zieht sich jetzt nicht dauerhaft durch.
Frisch gestärkt durch die Sicht und einem leckeren Frühstück haben wir uns auf gemacht nach Knysna, einem kleinen Städtchen an der Ostküste Südafrikas. Auf dem Weg dahin, sind wir noch in den Genuss einer Touristenverarsche gekommen. Links an der Straße war kaum zu verfehlen ein Schild für Quadfahren angebracht – um ein bisschen Action in den Urlaub zu bringen, sind wir abgebogen und haben R300 (ca. 20€) für eine ¾ Stunde Quadfahren bezahlt. Davon ab, dass der Preis für südafrikanische Verhältnisse schon ziemlich hoch war, durften wir mit unseren halb kaputten Quads hinter einem Guide mit aller höchsten 10 km/h hinterherfahren.
Nach dem Burger und Schwimmen in Knysna war aber auch das schnell wieder vergessen und wir haben uns beruhigt in unserem eher durchschnittlichen Backpacker im Zelt niedergelassen.
Der nächste Tag sollte uns ein wieder mal ein überragendes Backpackers mit ebenso schöner Aussicht bescheren. Den Tag über haben wir teilweise am Strand, im Supermarkt und im Backpackers verbracht. Die besagte Unterkunft befand sich wieder auf einem Berg mit einer noch schlechteren Straße als Hinführung. Wir haben uns oft im Urlaub gefragt, ob wir überhaupt richtig sind, weil dort hoch eigentlich kein Auto kommt, ohne einen beinahe Totalschaden zu erleben.

Aber je unwegsamer die „Straße“, desto schöner die Backpackers. Wir haben zwar wieder gezeltet, aber hatten einen eigenen Bereich, weil wenig los war und wir konnten die Terrassen mit benutzen, die einen Kilometer weit gucken ließen.
Der folgende Tag war wieder sehr von naturellen Eindrücken geprägt. Wir sind mit unserem Auto in den Tsitsikamma National Park gefahren, der Mitte in einem Dschungel gelegen ist. Mitinbegriffen der Nature Valley, in dem Dschungel, Steilküste, Strand, Meer und ein Auslauf vom Meer vereint an einer Stelle waren. Zwar findet man das oft in Kapstadt, dass verschiedenste Vegetationen an einem Ort eine Symbiose eingehen, aber dieser Ort hatte was Magisches. Nicht zuletzt deswegen ist es meiner absoluter Favorit der Reise und einer der schönsten Orte, die ich bis jetzt besichtigt habe in meinem Leben.

Die Nacht haben wir in dem Nahe gelegenen Jeffrey’s Bay verbracht, was für Surfer ein absoluter Beuch wert ist, aber für uns eher anstrengend war, weil auch das Backpackers überfüllt und von Partylustigen Leuten besiedelt wurde. Wir uns aber nur nach Ruhe gesehnt haben.
Ein gutes Stück weiter befindet sich Port Elizabeth (PE) als eine der größeren Städten an der Ostküste und gleichzeitig auch als Ende der „Garden Route“, der wir bis jetzt gefolgt sind.
In PE haben wir das erste Mal zwei Nächte verbracht in einem sehr schönen Backpackers. Unseren Aufenthalt dort haben wir gefüllt mit Erholung, Besichtigung der doch eher hässlichen Stadt und Planung der nächsten Tage.
Unser nächster Halt war ein Öko-Backpacker in der Nähe von dem Addo Elephant Park, was mit Außenduschen und –toiletten und preislich nicht wirklich überzeugte, aber dafür recht ruhig lag. Vorort haben wir uns hauptsächlich den Addo Elephant Park, der wie der Name verrät hauptsächlich Elefanten beherbergt. Die haben uns auch direkt am ersten Tag den Weg versperrt, weil wir sie wohl beim Schlafen gestört haben. Wir konnten viele Fotos schießen, was ich aber wirklich bemerkenswert fand, dass sich die Elefantenherde von nichts aus der Ruhe hätte bringen lassen. Hieß für uns konkret warten bis wir passieren durften. Selbst der Addo hat eben seine eigene Straßenpolizisten, die auf die Geschwindigkeit achten. Zwar ist der Addo für seine Elefanten bekannt, aber er beherbergt durchaus mehr Tiere. Wir hatten das Glück Zebra, Wasserbüffel, Antilopen, Warzenschweine und viele außergewöhnlich Vogelarten zu sehen.

Und das schöne war, dass die Tiere zwar eingezäunt waren, aber sich vieeel freier bewegen konnten, als Tiere im Zoo. Es war dementsprechend, dass erste Mal, dass ich solche Tiere in freier Wildbahn sehen durfte.
Die nächste erwähnenswerte Station war East London, wo wir unter anderem unseren Heilig Abend verbracht haben. Nach langer Diskussion im Supermarkt, was wir uns denn „richtig geil kochen würden an Heilig Abend“ sind wir zum Entschluss gekommen, dass wir Essen gehen. Aber erst einmal zu unserem Backpackers, besser gesagt unserer Farm. Wir waren untergebracht in einem 6 Bettzimmer auf einer Farm, die Zebras im „Garten“ hatte. Ein weiteres Highlight – ein Pool mit phänomenaler Aussicht und dazu buchbares äußerst leckeres Frühstück. Am Heilig Abend selbst haben wir ausgeschlafen und sind dann gegen Abend schick Essen gegangen mit Hemd und Wein. Was das Entspannte ist am Essen gehen, es ist viel billiger als in Deutschland, auf Dauer aber doch zu teuer, was ich in der Endabrechnung vom Urlaub feststellen musste.
Mittlerweile ist es schon ziemlich spät wieder und ich bin immer noch erholungsbedürftig vom Urlaub, deshalb kommt der zweite Teil morgen Abend, spätestens Montag online.
Also bis dahin erstmal ein schönes Wochenende noch und ich hoffe es hat euch Spaß gemacht soweit zu lesen.
Gaanz liebe Grüße und bis bald,
Euer Till