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KHAYELITSHA, UMULUNGU + MINIBUSTAXI!

  • tillbehnke
  • Sep 6, 2014
  • 4 min read

Liebe Leuts oder neuerdings soll man ja auch sagen Community,

es gibt seeeeehr viel zu berichten von der letzten Woche. Sprich wenn du jetzt schon müde bist, dann schließ am besten den Blog und ruft ihn nachher nochmal auf.

Wie ich in meinem letzten Eintrag schon berichtet habe, sollte ich eigentlich Sonntag in das Township Khayelitsha in eine Gastfamilie umziehen.

Das Problem war aber, dass es nicht richtig abgesprochen war und ich deswegen nur einmal Maloweni (isiXhosa für Hallo) gesagt und mein Großteil der Sachen abgelegt habe.

Erster Eindruck von meiner Familie: verhalten!

Dementsprechend war ich am Montag nicht mega motiviert in meine Familie zu kommen, aber vorher stand ja noch die Arbeit auf dem Plan.

Wir sind mit einem Transporter inklusive unserem Fahrer Wellington zu den einzelnen Arbeitsstellen gefahren. Nachdem wir 5 Freiwillige abgesetzt haben und vor der 6. Einsatzstelle standen, wurde uns gesagt wir dürfen nicht weiter fahren.

Warum? Es gibt Unruhen im Township.

Im Folgenden werde ich möglichst objektiv berichten, aber trotz dessen möchte ich darauf hinweisen, dass es nur meine Sichtweise ist. Es kann durchaus sein, dass es nicht genau so vorgefallen ist.

Es gibt eine Buslinie von der Stadt, die die Routen durch die Townships kaufen möchte. Diese Routen gehören aber den Minibustaxen. Manche haben ihre Routen verkauft, andere nicht. Die Antwort von der Stadt war, dass sie alle Minibustaxen aus dem Verkehr gezogen und kontrolliert haben. Viele der Fahrer haben keine Lizenz die Taxen zu fahren und beakmen daher eine Geldstrafe. Die Antwort der Minibustaxen widerrum war ein Streik und manche Leute haben Busse von der Stadt abgebrannt, aber ohne Menschen drin - nicht das Missverständnisse enstehen.

Der Transporter, mit dem wir in die Townships gefahren sind, gleicht von dem Aussehen einem Minibustaxi. Wenn wir damit auf der Straße gefahren wären, hätten die Leute uns rausgezogen, weil alle Minibustaxen streiken (müssen!).

Unser Ausweg: eine Polizeiescorte aus dem Township zurück ins Centre.

Der Montag wandelte sich vom Arbeitstag zum Wander- und Strandtag. Noch nie zuvor in meinem Leben, habe ich so ein krassen Unterschied innerhalb einer Region gesehen. Einerseits streiken Menschen und zünden Busse an, weil sie hart unzufrieden sind und auf der anderen Seite stehen wir, die sich schon im Bus zurück mit der Polizeiescorte überlegen, was wir denn schönes machen an ihrem "freien" Tag.

Am Dienstag durften wir gar nicht erst ins Township fahren und wir haben den Tag wieder sinnvoll genutzt, indem wir nach Cape Town City gefahren sind. Das "Ach-so-schöne-Kapstadt" ist mir aber immer noch verbogen geblieben. Vielleicht habe ich zu hohe Erwartungen gehabt, aber Cape Town City war eher uninteressant für mich.

Abends hieß es dann wieder, Mittwoch dürften wir auch nicht ins Township. Dementsprechend habe ich mir zusammen mit einem anderen Freiwilligem ein Transport organisiert ins Township zu kommen, weil ich endlich meine Familie kennen lernen wollte. Da Problem war ja nicht im Township zu leben, sondern nur mit unserem Transporter konnten wir nicht reinfahren.

Auf einmal hieß es aber doch, wir dürften wieder reinfahren. Also ging es Mittwochmorgen auf ein neues los. Angekommen in meiner Einrichtung, die Zenzeleni School (Waldorfschule), wurde ich sehr herzlich begrüßt. Der jetztige Freiwillige Nils beendet seinen Dienst am kommenden Samstag. Bis dahin hat er mich eingeplant, weil wir noch zwei Projekte abschließen müssen, bevor er geht.

Zum einen bauen wir eine Werkzeughütte zuende. Dazu gehört maurern, verputzten, Dach bauen und die Tür einsetzten. Zum anderen müssen wir den Nachhilferaum streichen und einen anderen ausräumen und einrichten.

Also haben wir noch viel vor uns.

Ab Montag, den 15. September fange ich dann voraussichtlich "richtig" an. Nils hat mir bis jetzt schon gesagt, dass ich Nachhilfe in Englisch und Mathe und Sportunterricht geben werde. Weiter bin ich für alle Sachen verantwortlich, welche anfallen. Sprich mal ne Tür reparieren oder sonstiges.

Nach der Schule ging es dann mit einem Transport zu der Gastfamilie. Ich habe einen Bruder Liso (8 Jahre) und zwei Schwestern Pusch (21 Jahre) und Khanya (12 Jahre) - Alter geschätzt. Mein Tata ist Busfahrer bei GoldenArrow und meine Mama ist Sekretärin im 4.Parlament - ich weiß nicht wirklich was 4.Parlament heißt.

Ich schlafe zusammen mit Liso in einem Zimmer, wo einfach nur zwei Betten drin stehen. Das Haus an sich ist aber ganz schön und für südafrikanische Verhältnisse gut in Schuss.

Unnnd wir haben dauerhaft warmes Wasser! - nicht typisch für ein Township.

Ansonsten kann ich noch nicht viel sagen zu meiner Familie, weil ich mich noch nicht so richtig eingelebt habe. Nächste Woche werde ich mehr berichten können.

Mit den Leuten aus meiner Community (Stadtviertel) habe ich schon viel gequascht. Aber überall wo ich hinkomme rufen alle immer Umulungu, was soviel wie "Weißer" heißt.

Es klingt ein bisschen stumpf, aber es ist irgendwie sympatisch.

Die Leute hier sind einfach seeehr viel freundlicher und offener als in Deutschland.

Mittlerweile habe ich auch schon eine "Crew". Die Jungs waren schon mit dem letzten Freiwilligen befreundet, sprich ich hatte einen leichten Einstieg.

Nachdem am Freitag die Schule vorbei war bin ich zusammen mit dem Nils nach Muizenberg in die WG gefahren. Wir mussten mit zwei Minibustaxen und einem Zug fahren, bis wir dann endlich angekommen sind. Das aufregende war eigentlich gar nicht die Tour, sondern mein Gepäck zu verstauen, weil ich irgendwie ein paar zuviele Sachen mitgenommen habe für ein Wochenende und dann auch noch mein Longboard. Aber irgendwie ist das alles schon gut gegangen.

Wir wurden immer vor den Minibustaxen gewarnt, aber mir sind die recht sympatisch und es ist nur von der Fahrweise ein bisschen gefährlich.

Cape-Town-taxi-rank.jpg

Wenn ihr noch Fragen habt, dann schreibt mir einfach. Ansonsten würde ich mich wieder immer freuen, wenn ich auch was von euch hören.

Also bis dahin noch ein schönes Wochenende und machen Sie es gut.

Ps.: Aufgrund von technischen Problemen, können Fotos vorerst nicht hochgeladen werden.

 
 
 

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