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MEER UND GITTER + ROTE GUMMISTIEFEL 2

  • tillbehnke
  • Aug 30, 2014
  • 5 min read

Liebe Leuts,

das wird jetzt mein spektakulärer wirklich erster ausführlicher Blogeintrag aus Kapstadt, genauer gesagt aus der Surferhochburg Muizenberg.

Also ich weiß gar nicht, was ihr alles wissen wollt. Ich versuche einfach mal alles mitzubeachten.

Angefangen beim ersten Tag inklusiven Flug, der in meinem Reisetagebuch mit "Langstreckenflug mit Beef oder Chicken" bezeichnet wurde.

So ungefähr lässt sich das alles eigentlich auch gut zusammenfassen. Mein erstes Flugzeug wollte partout erst 1,5 Stunden später fliegen, wie die Leuts am Flughafen wahrscheinlich germekt haben. Durchaus positiv war aber, dass ich eine dreier-Sitzreihe für mich alleine hatte und der Flug demenstprechend Beinfreiheit und kein Gestank neben mir gewährleistet hat.

Die Essenswahl findet sich in meinem Titel wieder und zwar verrückterweise unter dem Teil "[...] Beef oder Chicken". erst habe ich Chicken probiert und später auf dem zweiten Flug Beef, was beides nicht übermäßig geil war. Und verstanden haben die Stewardess mich auch nicht richtig, auf die Frage, ob man die Filme auch auf Englisch oder Deutsch gucken könnte, folgte die Antwort: " Yes, you can also play with this tablet."

Aber wie gesagt der erste Flug war gegen den zweiten sehr komfortabel.

Im Zweiten hatte ich einen nicht klischeeaussehenden Türken neben mir, der ein Buch mit Hitler auf dem Cover gelesen hat. Das ist ja noch einigermaßen zu ertragen, aber wenn ein Mensch mit Zusatzgurt für seine geringfügige übermäßige Bauchspanweite vor dir sitzt, und sein Sitz überdurchschnittlich weit nach hinten machen kann, ist das schon eine echt Zumutung, aber ich will ja nicht meckern.

Nach dem Zwischenstopp in Johannesburg (ungefährt nach 11 stunden) waren wir gefühlt zu fünft im Flugzeutg, sprich die Flugangestellten waren uns dementsprechen stimmmäßig überlegen. Wir haben gar nichts mehr zu fragen gehabt.

Zwischen den zwei Flügen habe ich einige Mitfreiwillige kennen gelernt. Bilder gleich im Anschluss, bitte bleiben Sie dran.

Vom Flughafen aus ging es dann weiter mit Tobias Wrona, dem Freiwilligenkoordinator für Südafrika, in einem nicht der detuschen Norm entsprechendem Auto. Ich saß mit der Teresa zusamen im Auto und wir haben direkt die Zeit genutzt um möglichst viele Informationen zu sammeln- teilweise hilfreich, teilweise nicht!

Der Linksverkehr und die Stadt haben mich weniger beeindruckt. Bis jetzt ist alles zwar schön, aber das "Super-tolle-Kaptstadt", so wie es von fast jedem beschrieben wird, habe ich noch nicht entdeckt. Aber was konnte ich erwarten, mit zu dem Zeitpunkt nicht mal 24 Stunden Eindrücken.

Angekommen in der WG waren die Teresa und ich doch sehr überrascht mit was wir konfrontiert wurden. Gar nicht die Sauberkeit, sondern dem südafrikanischen Standart. Keine Heizung und Strom müssen wir uns kaufen, aber irgendwie fand ich das recht sympatisch, weiß nicht wirklich warum.

Um euch ein paar Eindrücke zu vermitteln hier zwei Bilder.

Unsere Straße mit unserem Haus (bedankt Teresa):

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Unser Haus ist das neben dem mit dem türkis strahlendem Dach.

Ein Gate und ein Gitter vor unserer Haustür sollen für unsere Sicherheit sorgen, bis jetzt hat es geklappt :)

Und ein Bild von meiner WG (bedankt Vicky):

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Von links nach rechts (wie das auch in der Zeitung immer so schön steht):

Ben, David, Teresa alias Terry, Till, Alicia, Vicky alias Witchy, Jakob alias engl. Jakob, Sofie

Weiter geht’s es mit Tag zwei und der Überschrift „Langweiliges Gelaber und 1.Klasse MetroPlus-Fahrt“.

Wie die Überschrift war der Tag auch nicht sooo pralle. Wir waren zum ersten Mal im „Center for Creative Education“ und haben einige Personen kennen gelernt, die ich im Nachhinein nicht mehr so zu ordnen kann. Positiv ist aber, dass alle sehr freundlich sind und dir nur das Beste wünschen. Eine Mitarbeiterin war sehr süß, sie meinte sie wäre alles für uns: Mutter, Freundin, Schwester und Vater.

Und dann gibt es noch Rhonda, eigentlich nur die Sekretärin, aber einer der liebsten Menschen die ich kennen gelernt habe, neben meinen WG-Leuts natürlich.

Später waren wir am Strand und im Internetcafé, wo unter anderem der erste Teil von diesem Eintrag enstanden ist.

Als wir dann wieder vor die Tür traten, kamen kleine Kinder an und haben uns mit tränenerfüllten Augen um Geld gebeten. Uns wurde gesagt, man solle einfach weiter gehen und sie ignorieren, was leichter gesagt als getan ist, aaaber wir sind stark geblieben. Das sind neben der anfänglich noch großen Angst, besser gesagt Respekt, vor nächtlichem Einbruch, die hässlichen Seiten von Kapstadt.

Und natürlich das Bahnfahren, aber heute haben wir eine sehr schöne Erfahrung gemacht. Zur sogenannten „Rushhour“ sind wir/ mussten wir um nach Hause zu kommen, mit dem Zug gefahren.

Ein unwohles und gleichzeitig mulmiges Gefühl beschlich mich beim Einsteigen, weil einen alle angeguckt haben. Zwar waren wir zu Acht, aber heißt das zwingend Schutz?

Eine Frau namens Kahbo, wie sich spätestens rausstellte, freute sich soo über die Roten Gummistiefel von der Teresa, dass sie den ganzen Zug unterhielt von Qualität aus Germany. Wir alle mussten viel lachen und sie gab uns ein schönes Gefühl von Integration.

Ein bisschen müsst ihr Euch noch gedulden, bis dieser Eintrag ein Ende hat. Wenn ihr jetzt schon müde seit, macht ein kurzes Powernapping und dann könnt ihr wieder gestärkt in den Blog starten.

Meine nächstes Überschrift aus meinem Reisetagebuch lautet: "Schafsköpfe mit Hund und einer ordentlichen Dosis Herzlichkeit".

Es war der Tag an dem ich zusammen mit der Ann-Sophie ins Township Khayelitsha, mein Arbeitsplatz ab Montag und mein Schlafplatz ab Sonntag.

Meine Aufregung konnte ich kaum aushalten, weil ich das Township bisher nur aus Erzählungen und vom vorbeifahren kannte.

Erst einmal ist festzuhalten, dass das sogenannte Township nicht zwingend das "Armenviertel" ist, sondern noch von der Apartheid übrig gebliebene Siedlungen. Das sagt erstmal nichts über Stand und Geld der Leute aus.

Das Township selbst ist, ähnlich wie auch Hannover als Beispiel, in Viertel eingeteilt. In dem einen stehen tätsichlich Wellblechhütten, in dem anderen aber Steinhäuser mit Toiletten, Duschen und fließend Wasser.

Dementsprechend gibt es auch im Township relativ große Unterschiede zwischen den Menschen.

Die erste Station im Township war die Zenzeleni School. Wir wurden sehr herlich vond en Mitarbeitern empfangen. Nachdem wir ausführlich mit Mother 1, Mother 2 und weniger ausführlich mit dem Father, dem Hausmeister, gesprochen haben, war zumindest ich sehr froh und fühlte mich gut aufgehoben.

Auch die Kinder in der Zenzeleni School haben uns sehr freudig und mit einem breitem Lächeln begrüßt.

Genaueres über emine Tätigkeit dort wieß ich aber immer noch nicht, Tobias, der Koordinator, hat nur teilweise angedeutet, dass ich mit dem Father, dem Hausmeister, mehr zu tun haben werde. Im Anschluss ging es zusammen mit einer Mitarbeiterin zu meiner Gastfamilie, von denen ich leider nur das Haus von außen betrachten konnte, weil sie nicht daheim waren.

Wie die Schafsköpfe aus der Überschrift ins Township passen? Vor der Schule wurden Schafsköpfe in Tonnen geräuchert und irgendwie schmaghaft gemacht. Aber das ist ja gar nicht so viel Fleisch dran. Das ist richtig, aber schmackhaft sollen besonders die Wangen und das Gehirn sein, mhhhhh jamjamjam.

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Über einen Zwischenstopp im Centre und treffen von den Principals der Educares ging es zurück nach Hause. Ich musste mich erstmal mit 3 Pullovern und einer Decke einmummeln, anscheinend hatte mich das Township doch mehr getroffen als gedacht.

Aber nach 3 Stunden Tee ging es dann auch wieder.

Nach Gesprächen am Abend, 3 Bier, Fotos und einem langem Tag ging es dann auch endlich ins Bett.

Das sind meine ersten Eindrücke von dem doch schönen Kapstadt. Mittlerweile habe ich mich gut angelebt und ich fühle mich zunehmend sicherer.

Na jutti ihr Lieben, ich hoffe ich konnte Euch viel zeigen und lasst was von euch hören. Vermisse euch schon ein bisschen sehr :)

 
 
 

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